Nach
einem wunderbaren Nachmittag auf der Moritz-Bastei (endlich mal
kein Regen und sogar etwas Sonne) bei ein paar gepflegten Schoppen
Met fuhren wir am frühen abend mit einem der vielen Gruftie-Shuttles
(man nennt sie ausserhalb der WGT-Zeit wohl Straßenbahnen
;o)) Richtung Agra-Gelände.
Dort
angekommen machten wir uns auf direktem Weg zum Zillo-Stand, um
Anke dort noch bei der geplanten Autogrammstunde und einem kleinen
Interview zu erwischen. Ein wenig Reden mit Anke und Ihrer netten
Begleitung über dies und das, dann tauchte auch der gute alte
Lars auf (schön, unseren Lieblingsschlagzeuger nach so langer
Zeit endlich mal wieder zu sehen... :o)), kurz darauf lernten wir
auch den sympathischen Dirk kennen. Trotz aller Offenheit und Freundlichkeit
war natürlich allen schon eine gewisse Unruhe und Angespanntheit
anzumerken, als sie sich recht bald auf den Weg machten. Klar, das
erste mal miLù live, da kribbelt's dann logischerweise doch
schon ganz schön im Bauch... ;o)
Auch
beim nächsten Wiedersehen, dem schnellen Aufbauen des Equipments
auf der Bühne war die Anspannung spürbar. Dazu kam sicherlich
auch noch der leichte Zeitdruck, der durch die Verzögerungen
bei dem Auftritt der Band "Distorted Reality" zuvor entstanden
war...
Interessant für mich war insbesondere gitarrentechnisch
das "Riesen- Equipment", was für Dirk auf die Bühne
geschleppt werden musste - ein schöner, guter alter POD (für
Nichtgitarristen: Kleines rotes "Verstärkersimulationsteilchen
mit Effekten" in Form und Größe etwa eines Schumi-Lenkrades...
*g*), dazu eine E-Gitarre und sein Keyboard - fertig, das war's...
Auf der rechten Seite der Bühne, wie Dirk auch etwas im Hintergrund,
ein bekanntes Schlagzeug mit einem Lars dahinter... ;o) Er hatte
neben seinem Drum-Set noch einen feinen Laptop stehen, der für
einige wenige Samples und Zuspieler genutzt wurde. Um es gleich
vorweg zu nehmen: Was die beiden da an Sound, Dynamik und Klangstimmungen
zauberten, war einfach richtig klasse. Auch das optische Zurücknehmen
der beiden war für mich absolut o.k., denn schliesslich ist
miLù ja auch Anke's Soloprojekt, oder? ;o)
So langsam nahmen die Vorbereitungen ein Ende.
Oh ja, die Nervosität und Angespanntheit war spürbar:
Live-Premiere! Das Licht wurde
dunkler, Nebelschwaden zogen über die Bühne und Anke kam
ganz nach vorne an den Bühnenrand - und fing einfach an zu
singen, so wie nur Anke singen kann. Schon in den ersten Sekunden
lief mir dieser vertraute wohlige Schauer über den Rücken...
welcome back, Anke, oder besser: welcome miLù... :o)
Die ersten Keyboardklänge und das Schlagzeug
setzten ein und Anke's Gesang ging langsam erkennbar in die erste
Zeile von "Schnappschuss" über, klasse! Schnappschuss
kam voller Kraft, Anke war total aufgedreht und bewegte sich sehr
viel (soweit das im Nebel erkennbar war *g*). Man spürte, wie
sehr sie die Bühne und Ihre Musik braucht und sie zog uns schnell
in Ihren Bann. Auch der kleine Freudsche "Willkommen bei Mila...
uuups..." nach dem Song kam da sehr nachvollziehbar und sympathisch
- endlich wieder auf der Bühne, voll in ihrem Element, inmitten
Ihrer Musik... :o)
Auffallend war das recht stark veränderte
Arrangement beim zweiten Song "Freiheit", ganz besonders
beim Refrain des Songs. Schlagzeug, Betonung und Gesangsrhytmik
(ganz langgezogenes "Freiheiiiiihaahaheiiheit"...) wirkten
"runder" als in der CD-Version, aber anfangs natürlich
etwas ungewohnt. Na, ich würde es auf alle Fälle gerne
auch noch öfter in dieser Version hören... :o)
Nach Pusten und heftigem Wedeln in den Nebelschwaden
(die Nebelmacher hatten es zeitweise doch reichlich übertrieben)
kam eine wunderschöne Version von "Für mich bist
Du aus Gold". Sehr intensiv und ergreifend, voller Herz und
Emotionen - spätestens zu diesem Zeitpunkt gab es die ersten
Gänsehautmomente und danach sehr viel Applaus.
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Gleich
darauf kam mit "No Future in Gold" das nächste Highlight
- mit einem endlos langgezogenen Schluß "das ist alles,
was von mir bleeeeeiiiiiiiiiiiiibt" in bester alter Mila Mar
Manier. Tosender Applaus - jep, kein Zweifel, auch miLù ist
live einfach nochmal eine wahnsinnige Steigerung zu all der Intensität
auf der CD... meeeehr davon!!!
Die folgende wundervolle Ballade "Nie genug"
bestätigte genau das noch einmal eindrucksvoll. Wunderschön
und traurig zugleich, voller warmer Emotionen, zum Heulen schön...
und ganz sicher war ich nicht der Einzige, der hier feuchte Augen
bekam. Als Kontrast dazu folgte danach "Lustschmerz" und
Anke verwandelte sich in Stimme, Betonung, Gestik und Bewegungen
in einen verführerischen Vamp. Klar, Sie spielte in dieser
Rolle natürlich auch gleich perfekt mit dem Publikum. Leider
ließ sich aufgrund der Beleuchtung nicht erkennen, ob da nicht
manch einer rote Ohren bekam - ich bin mir da aber eigentlich recht
sicher... *grinsel*
Nach dem folgenden, sehr intensiven "Zeitwaise",
in dem Anke wieder die vielen Facetten Ihrer Gesangsmöglichkeiten
beeindruckend zeigen konnte, war dann leider schon viel zu schnell
der letzte Song eines tollen, aber natürlich zu kurzen Konzerts
verklungen.
Was bleibt? Erinnerungen an ein tolles, emotionsgeladenes
Konzert mit der ganzen Bandbreite von Anke's stimmlichen Möglichkeiten,
tollen Musikern, die prima harmonierten und Anke in den Mittelpunkt
stellten, ein begeistertes Publikum und vor allem ganz viel Lust
auf mehr miLù live! Klar gab es neben all dem Licht auch
Schatten, nur hatte der mit miLù nichts direkt zu tun: Definitiv
zuviel Nebelgewaber und zu wenig Beleuchtung auf der Bühne
(Lars und Dirk waren oft nicht einmal mehr zu erahnen), eine viel
zu kurze Spielzeit (auch keine Chance für die Band, die geforderte
Zugabe zu spielen) und, nicht zu vergessen, die deutschen Texte:
Ich musste einfach immer wieder mitsingen - sorry an alle Umstehenden,
wenn's zu laut war und bestimmt fürchterlich klang... *lach*
Die Setlist:
- Schnappschuss
- Freiheit
- Für mich bist Du aus Gold
- No Future in Gold
- Nie genug
- Lustschmerz
- Zeitwaise |
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Nach dem Konzert gab es sowohl im Publikum als
auch bei der Band strahlende Gesichter. Auch unsere zuvor doch leicht
skeptischen Freunde Sabine und Klaus waren begeistert. Besonders
Anke war danach, als wir noch ein wenig Zeit hatten, miteinander
zu reden, doch sehr anzumerken, wie locker, gelöst und glücklich
sie war. Als "Revanche" für das tolle Konzert und
den wunderbaren Gesang gab's von uns und ein paar weiteren Fans
(Britta hatte zum Glück gerade noch rechtzeitig um Punkt 12
auf die Uhr geschaut) noch ein kleines Geburtstagsständchen
- vielleicht nicht unbedingt besonders schön, aber dafür
aus vollem Herzen... ;o) Irgendwie hat's gepasst, die Geburtsstunde
von miLù live und gleich danach Anke's Geburtstag: Ein neues
Jahr, ein neuer Anfang... und viele Menschen, die Ihr alles Liebe
für die Zukunft wünschen. Na, und ganz egoistisch wünschen
wir uns da natürlich auch was: Noch viel mehr wunderbare Musik
und weitere so tolle Konzerte... :o)
Kleine Anmerkung zu den Bildern: Sorry, aber
leider hat's bei mir immer noch nicht zu einer DSLR gelangt und
bei dem Licht und Nebel war für mich echt nicht mehr drin...
ich hoffe, Ihr könnt trotzdem auch mit den teilweise etwas
anderen Bearbeitungen was anfangen... ;o)
Extreme labering by Wolfgang ;o)
Hier geht's zu den Konzertbildern
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