miLù - live for the first time: Leipzig, 15.05.2005, Wave und Gotik Treffen (Agra-Halle 4.2)

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Nach einem wunderbaren Nachmittag auf der Moritz-Bastei (endlich mal kein Regen und sogar etwas Sonne) bei ein paar gepflegten Schoppen Met fuhren wir am frühen abend mit einem der vielen Gruftie-Shuttles (man nennt sie ausserhalb der WGT-Zeit wohl Straßenbahnen ;o)) Richtung Agra-Gelände.

Anke beim InterviewDort angekommen machten wir uns auf direktem Weg zum Zillo-Stand, um Anke dort noch bei der geplanten Autogrammstunde und einem kleinen Interview zu erwischen. Ein wenig Reden mit Anke und Ihrer netten Begleitung über dies und das, dann tauchte auch der gute alte Lars auf (schön, unseren Lieblingsschlagzeuger nach so langer Zeit endlich mal wieder zu sehen... :o)), kurz darauf lernten wir auch den sympathischen Dirk kennen. Trotz aller Offenheit und Freundlichkeit war natürlich allen schon eine gewisse Unruhe und Angespanntheit anzumerken, als sie sich recht bald auf den Weg machten. Klar, das erste mal miLù live, da kribbelt's dann logischerweise doch schon ganz schön im Bauch... ;o)

AutogrammstundeAuch beim nächsten Wiedersehen, dem schnellen Aufbauen des Equipments auf der Bühne war die Anspannung spürbar. Dazu kam sicherlich auch noch der leichte Zeitdruck, der durch die Verzögerungen bei dem Auftritt der Band "Distorted Reality" zuvor entstanden war...

Interessant für mich war insbesondere gitarrentechnisch das "Riesen- Equipment", was für Dirk auf die Bühne geschleppt werden musste - ein schöner, guter alter POD (für Nichtgitarristen: Kleines rotes "Verstärkersimulationsteilchen mit Effekten" in Form und Größe etwa eines Schumi-Lenkrades... *g*), dazu eine E-Gitarre und sein Keyboard - fertig, das war's... Auf der rechten Seite der Bühne, wie Dirk auch etwas im Hintergrund, ein bekanntes Schlagzeug mit einem Lars dahinter... ;o) Er hatte neben seinem Drum-Set noch einen feinen Laptop stehen, der für einige wenige Samples und Zuspieler genutzt wurde. Um es gleich vorweg zu nehmen: Was die beiden da an Sound, Dynamik und Klangstimmungen zauberten, war einfach richtig klasse. Auch das optische Zurücknehmen der beiden war für mich absolut o.k., denn schliesslich ist miLù ja auch Anke's Soloprojekt, oder? ;o)

So langsam nahmen die Vorbereitungen ein Ende. Oh ja, die Nervosität und Angespanntheit war spürbar: Live-Premiere! Das Licht Endlich wieder Anke live... :o)wurde dunkler, Nebelschwaden zogen über die Bühne und Anke kam ganz nach vorne an den Bühnenrand - und fing einfach an zu singen, so wie nur Anke singen kann. Schon in den ersten Sekunden lief mir dieser vertraute wohlige Schauer über den Rücken... welcome back, Anke, oder besser: welcome miLù... :o)

Die ersten Keyboardklänge und das Schlagzeug setzten ein und Anke's Gesang ging langsam erkennbar in die erste Zeile von "Schnappschuss" über, klasse! Schnappschuss kam voller Kraft, Anke war total aufgedreht und bewegte sich sehr viel (soweit das im Nebel erkennbar war *g*). Man spürte, wie sehr sie die Bühne und Ihre Musik braucht und sie zog uns schnell in Ihren Bann. Auch der kleine Freudsche "Willkommen bei Mila... uuups..." nach dem Song kam da sehr nachvollziehbar und sympathisch - endlich wieder auf der Bühne, voll in ihrem Element, inmitten Ihrer Musik... :o)

Auffallend war das recht stark veränderte Arrangement beim zweiten Song "Freiheit", ganz besonders beim Refrain des Songs. Schlagzeug, Betonung und Gesangsrhytmik (ganz langgezogenes "Freiheiiiiihaahaheiiheit"...) wirkten "runder" als in der CD-Version, aber anfangs natürlich etwas ungewohnt. Na, ich würde es auf alle Fälle gerne auch noch öfter in dieser Version hören... :o)

Nach Pusten und heftigem Wedeln in den Nebelschwaden (die Nebelmacher hatten es zeitweise doch reichlich übertrieben) kam eine wunderschöne Version von "Für mich bist Du aus Gold". Sehr intensiv und ergreifend, voller Herz und Emotionen - spätestens zu diesem Zeitpunkt gab es die ersten Gänsehautmomente und danach sehr viel Applaus.

 

miLù- feeling blue...Gleich darauf kam mit "No Future in Gold" das nächste Highlight - mit einem endlos langgezogenen Schluß "das ist alles, was von mir bleeeeeiiiiiiiiiiiiibt" in bester alter Mila Mar Manier. Tosender Applaus - jep, kein Zweifel, auch miLù ist live einfach nochmal eine wahnsinnige Steigerung zu all der Intensität auf der CD... meeeehr davon!!!

Die folgende wundervolle Ballade "Nie genug" bestätigte genau das noch einmal eindrucksvoll. Wunderschön und traurig zugleich, voller warmer Emotionen, zum Heulen schön... und ganz sicher war ich nicht der Einzige, der hier feuchte Augen bekam. Als Kontrast dazu folgte danach "Lustschmerz" und Anke verwandelte sich in Stimme, Betonung, Gestik und Bewegungen in einen verführerischen Vamp. Klar, Sie spielte in dieser Rolle natürlich auch gleich perfekt mit dem Publikum. Leider ließ sich aufgrund der Beleuchtung nicht erkennen, ob da nicht manch einer rote Ohren bekam - ich bin mir da aber eigentlich recht sicher... *grinsel*

Nach dem folgenden, sehr intensiven "Zeitwaise", in dem Anke wieder die vielen Facetten Ihrer Gesangsmöglichkeiten beeindruckend zeigen konnte, war dann leider schon viel zu schnell der letzte Song eines tollen, aber natürlich zu kurzen Konzerts verklungen.

Was bleibt? Erinnerungen an ein tolles, emotionsgeladenes Konzert mit der ganzen Bandbreite von Anke's stimmlichen Möglichkeiten, tollen Musikern, die prima harmonierten und Anke in den Mittelpunkt stellten, ein begeistertes Publikum und vor allem ganz viel Lust auf mehr miLù live! Klar gab es neben all dem Licht auch Schatten, nur hatte der mit miLù nichts direkt zu tun: Definitiv zuviel Nebelgewaber und zu wenig Beleuchtung auf der Bühne (Lars und Dirk waren oft nicht einmal mehr zu erahnen), eine viel zu kurze Spielzeit (auch keine Chance für die Band, die geforderte Zugabe zu spielen) und, nicht zu vergessen, die deutschen Texte: Ich musste einfach immer wieder mitsingen - sorry an alle Umstehenden, wenn's zu laut war und bestimmt fürchterlich klang... *lach*

Die Setlist:

- Schnappschuss
- Freiheit
- Für mich bist Du aus Gold
- No Future in Gold
- Nie genug
- Lustschmerz
- Zeitwaise

Nach dem Konzert gab es sowohl im Publikum als auch bei der Band strahlende Gesichter. Auch unsere zuvor doch leicht skeptischen Freunde Sabine und Klaus waren begeistert. Besonders Anke war danach, als wir noch ein wenig Zeit hatten, miteinander zu reden, doch sehr anzumerken, wie locker, gelöst und glücklich sie war. Als "Revanche" für das tolle Konzert und den wunderbaren Gesang gab's von uns und ein paar weiteren Fans (Britta hatte zum Glück gerade noch rechtzeitig um Punkt 12 auf die Uhr geschaut) noch ein kleines Geburtstagsständchen - vielleicht nicht unbedingt besonders schön, aber dafür aus vollem Herzen... ;o) Irgendwie hat's gepasst, die Geburtsstunde von miLù live und gleich danach Anke's Geburtstag: Ein neues Jahr, ein neuer Anfang... und viele Menschen, die Ihr alles Liebe für die Zukunft wünschen. Na, und ganz egoistisch wünschen wir uns da natürlich auch was: Noch viel mehr wunderbare Musik und weitere so tolle Konzerte... :o)

Kleine Anmerkung zu den Bildern: Sorry, aber leider hat's bei mir immer noch nicht zu einer DSLR gelangt und bei dem Licht und Nebel war für mich echt nicht mehr drin... ich hoffe, Ihr könnt trotzdem auch mit den teilweise etwas anderen Bearbeitungen was anfangen... ;o)

 

Extreme labering by Wolfgang ;o)

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Links:

miLù Konzertberichte und -bilder von djanga.de: (öffnen in neuem Fenster)

Schwerin, 30.07.05, Freilichtbühne (Support Wolfsheim)

Schiller Konzertberichte und -bilder von djanga.de: (öffnen in neuem Fenster)

Mannheim, 17.11.2004, Musensaal (kommt noch, wenn mal etwas mehr Zeit ist...)

Offenbach, 24. April 2004, Capitol

Stuttgart, 25. April 2004, ...?...

Berlin, 24. September 2003, Kulturbrauerei

 

djanga.de - die miLù / mila mar fanpage