Ein
reichlich weiter Weg für uns in den hohen Norden... da muss
man doch gleich ein wenig mehr drum herum planen, oder? Klar, natürlich
ist uns für Anke (fast) kein Weg zu weit ;o), aber für
die Entfernung musste halt schon ein wenig mehr Action gemacht werden.
O.k., packen wir also gleich unsere Kinder und eine liebe Freundin
mit ein, planen noch eine Woche Ostseeurlaub hinten dran und schauen
uns am Vortag vor miLù und Wolfsheim auch gleich die gotische
Nacht mit RYA (und Maaf) und Corvus Corax an - wenn schon, denn
schon... ;o)
Ein paar Takte zu den anderen Bands (RYA, Corvus
Corax, Qntal und Wolfsheim) findet Ihr übrigens demnächst
dann auch hier (vermutlich Ende dieser oder Anfang nächster
Woche).
Leider
konnten wir nur zu dritt zum Konzert, da Dani am Abend unserer Abreise
plötzlich hohes Fieber bekommen hatte und erst später
an die Ostsee nachkommen konnte - meine kleine Tochter hatten wir
trotz Ihrer Musikbegeisterung für Anke dann doch in Anbetracht
des langen Abends in den guten Händen einer netten Babysitterin
im Hotel gelassen.
Ein langer Weg durch den schönen Schweriner
Schlosspark mit einer hastig im Laufen eingeschobenen Pizza (Timing
ist alles... *g*), dann erreichten wir gerade rechtzeitig zum Einlaß
die Schweriner Freilichtbühne. Endlich hat es dort dann auch
einmal geklappt, die liebe Ela mit einigen Freunden live zu treffen,
die später am Abend auch noch ein tolles Interview
mit Anke gemacht hat... lesen, lohnt sich wirklich... :o)
Nach einem schnellen Sichern guter Plätze
ganz weit vorne mussten wir noch ein Weilchen warten, bis miLù
mit Lars und Dirk endlich die Bühne betrat. Die Anordnung war
genau so, wie beim WGT in Leipzig, Dirk links mit Keyboard, Gitarre
und POD, Lars mit seinem Drumset (diesmal richtig gut zu sehen)
auf der rechten Seite, Anke in der Mitte und später überall...
;o)
Das
Set begann mit "Schnappschuss", zwar ohne den Solo-Gesangspart
wie am Anfang in Leipzig, aber nicht weniger druckvoll und mitreissend.
Einfach ein klasse Opener, man konnte allen ansehen, wie viel Freude
der Song wohl auch beim Spielen macht.
Weiter ging es mit "Freiheit" mit dem
veränderten Arrangement, über das ich ja schon beim Konzibericht
vom WGT geschrieben hatte. Ich glaube, mir gefällt es so tatsächlich
auch besser als die Version auf dem Album. Irgendwie wirkt es "runder"
und bringt Anke's Stimme im Refrain noch besser zur Geltung.
Wunderschön
das darauf folgende "Für mich bist Du aus Gold",
was mir als das "Original" bzw. die Ursprungsversion zu
"Aus Gold" gerade live noch besser gefällt. Voller
Emotionen, die miLù mit ihrer starken Bühnenpräsenz
uns im Publikum absolut nah und gefühlvoll rüberbrachte.
Für mich dann einer der Höhepunkte: Zum
ersten Mal "Nimm mich" live... einfach klasse! Es ist
und bleibt nach wie vor einer meiner Lieblingssongs und ich trauere
bis heute noch ein wenig darum, dass der Song nicht als Single ausgekoppelt
wurde, da er absolutes Ohrwurmpotential hat. Alleine, um diesen
Song einmal live zu hören, hat sich der weite Weg gelohnt...
:o)
Mit "No Future in Gold" folgte gleich
das nächste Highlight für mich. Sehr abwechslungsreich
in der Dynamik, machte besonders der Wechsel zwischen den ruhigeren
und druckvolleren Parts das Lied zu einem phantastischen Live-Song,
der einen richtig mitnimmt. Anke wieder in absoluter Höchstform,
wieder das endlos langgezogene "...was von mir bleibt"
am Ende des Songs... Gänsehaut pur!
|
|
Ergreifend
und tieftraurig schön dann "Nie genug", für
mich emotional von der vermittelten Stimmung her in einer Reihe
mit meinen absoluten Lieblings Mila Mar Songs der traurig und gleichzeitig
schönen Art wie z.B. "Hasso" oder "Epilog"
zu nennen. Ein Gespräch mit einer Freundin von Ela später
nach dem Auftritt zum Thema "Tränen in den Augen"
gerade auch bei diesem Song zeigte mir wieder so deutlich, dass
Anke, wie wohl kaum eine andere Sängerin, in der Lage ist,
Emotionen und Stimmungen ganz unmittelbar und direkt zu transportieren
und einem so unglaublich nahe zu bringen.
Mit "Lustschmerz" folgte dann eine ordentliche
Prise Erotik, das von manchen erwartete Duett mit Peter Heppner
blieb leider ein frommer Wunsch... ;o) Klar, im noch recht hellen
Tageslicht wirkte es nicht ganz so prickelnd wie im schwummrigen
Rotlicht beim WGT - was aber der Spielfreude keinerlei Abbruch tat.
Überhaupt,
die Spielfreude... miLù live in Ihrem Element zu sehen, ist
ohnehin immer wieder eine Genuss. Es war aber nach der Nebelnummer
beim WGT auch einfach wieder ein echter Spaß, Lars beim Schlagzeug
spielen zuzusehen. Voll dabei, mitten drin - alleine die Mimik (keine
Angst, Lars, die krassesten Bilder habe ich weggelassen... *lach*)
war wieder spitze! Auch Dirk merkte man die Freude am Spielen trotz
seiner konzentrierten und eher ruhigen, zurückhaltenden Art
deutlich an - wirklich eine klasse Live-Band!
Das intensive und sehr persönliche "Zeitwaise"
beendete dann leider schon viel zu schnell dieses tolle Konzert.
Die Zeit verging mal wieder wie im Flug und als einziger lauter
"Zugabe" Schreihals hatte ich keine Chance, mich zwischen
all den Wolfsheim und Qntal Fans durchzusetzen... *g* Die vereinzelten
Drohgesten hinsichtlich meiner Zugabewünsche habe ich auch
nicht wirklich ernst genommen: Es ist ja klar, dass man sich nicht
noch länger gedulden will, wenn man auf seine Lieblingsband
wartet... ;o)
Die Setlist:
- Schnappschuss
- Freiheit
- Für mich bist Du aus Gold
- Nimm mich
- No Future in Gold
- Nie genug
- Lustschmerz
- Zeitwaise |
|
Nicht falsch verstehen, miLù wurde sehr
offen und freundlich aufgenommen, es gab auch viel Applaus - aber
als Support und Opener hat man es nun mal leider immer etwas schwerer.
Immerhin konnte miLù so doch einmal mehr einem größeren
Publikum (ich schätze mal so um die 2500 Besucher) ihre phantastische
Stimme und einzigartige Bühnenpräsenz zeigen. Ich bin
mir sicher, dass Sie durch das tolle Konzert wieder einige neue
Zuhörer und Fans gewinnen konnte... :o)
Als
wir nach dem Auftritt (während Qntal) noch ein wenig mit Anke
reden konnten, gab es einige sehr schöne Rückmeldungen
von Zuschauern, die sie in Ihrer Musik und Ihrem Weg bestätigt
haben, worüber sich Anke auch sichtlich sehr gefreut hat.
Nun bleibt uns erst mal wieder Warten und Hoffen
auf kommende Konzerte. Aus dem ursprünglich geplanten Auftritt
in Stuttgart im November wird laut Anke leider nichts - aber sie
hofft doch sehr, im November vielleicht als Support ein paar Konzerte
geben können. Drücken wir ihr und uns mal feste die Daumen...
:o)
Blah und Pics by Wolfgang ;o)
Hier geht's zu den Konzertbildern
|