Bestimmt
erinnert sich noch manch einer von Euch an die tolle Frühjahrstour
2003, als RYA als Support mit Mila Mar unterwegs war und sich dort
sicher auch schon ausser uns einige neue Fans machen konnte. Nach
dem Klasse Debut-Album "Personal Cosmos" und der tollen
neuen CD "Starship" von RYA erfuhren wir nun vor einigen
Wochen, dass Maaf bei RYA eingestiegen ist.
Ein Wiedersehen mit Maaf und RYA endlich auch einmal
wieder live zu erleben - das konnten wir uns nicht entgehen lassen.
Klar, am liebsten hätten wir natürlich eine Reunion von
Mila Mar und davor RYA erlebt, aber es ist nun mal, wie es ist -
und schon gleich vorab: Maaf passt prima zu den beiden RYAnern...
:o)
Im
sehr schön im Stile eines kleinen mittelalterlichen Marktes
hergerichteten Schlosspark eröffneten 3 stilecht gewandete
Jungs mit 2 Dudelsäcken und einer Trommel am frühen Abend
die "Gotische Nacht". Sorry, ich habe den Namen der Jungs
trotz mehrfacher Nennung leider vergessen, vielleicht erkennt sie
ja jemand von Euch und kann uns da nachträglich aushelfen...
;o) Wie schon am Outfit und der Instrumentierung zu vermuten, gab
es dann auch etwa 30 Minuten diverse mittelalterliche Weisen mit
viel Stimmung, virtousem Dudelsackgebläse und witzigen Ansagen
zu hören, bevor die RYAner die Bühne betraten.
Maaf hatte sich auf der linken Bühnenseite
mit diversen Trommeln, Djemben, Becken und Keyboard aufgebaut, Olga
(die mittlerweile unter Ihrem Künstlernamen "Leandra"
agiert) war mit Ihren Keyboards auf der rechten Seite zu sehen,
Rya zunächst eher hinten in der Mitte und später überall...
;o)
Das
etwa gut 45minütige Set bestand zum Großteil aus Songs
von der neuen CD "Starship" (siehe Setlist, die Rya mir
netterweise zugemailt hat). Auffallend waren bei einigen Songs die
leicht veränderten Arrangements, insbesondere die Anfangspassagen
mancher Stücke waren mit Soundspielereien und Klangcollagen
von Maaf angereichert worden. Generell ist der Sound durch das neue
Bandgefüge und die Instrumentierung im Vergleich zu der früheren
Besetzung mit Bass, Gitarre und Schlagzeug etwas "elektronischer"
und verspielter geworden, was auf alle Fälle sehr gut zum Charakter
und der Stimmung der Songs passt.
Die Setlist:
1.
Love-Protection
2. Cobold House
3. I can See the Sun
4. Dwarf Boy
5. Starship
6. Leandra: Angel Deamon
7. Unbeliever
8. Bricks of Me
9. Joy |
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Neben diesen klanglichen Einwürfen von Maaf
war er zumeist damit beschäftigt, die Songs rythmisch zu unterstützen.
Man kannte das ja schon bei einigen Songs von Mila Mar, aber ich
war doch erstaunt, mit welcher Klangvielfalt und Dynamik die Drumsounds
herüber kamen - man vermisste auch in den schnelleren, dynamischen
Phasen mancher Songs nirgendwo ein "echtes Schlagzeug"
bzw. ein komplettes übliches Drumset.
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Olga
(also nun Leandra) thronte wie früher majestetisch über
Ihren Keyboard und überzeugte nicht nur mit Ihrem phantastischen
Keyboardspiel, sondern auch mit Ihrer Ausstrahlung und Ihrem Gesang,
der sehr gut mit Rya's Stimme harmoniert.
Rya selbst war in Ihrer unnachahmlichen Art überall
auf der Bühne zu finden (und entsprechend schwer mit der Kamera
zu erwischen...*g*). Mal regungslos mit weit aufgerissenen Augen,
mal wie entrückt in Ihrer eigenen Musikwelt, dann plötzlich
wieder lachend und gestikulierend, nach vorne wie ein Wirbelwind
an den Bühnerand rennend - sie hatte sichtlich Spaß und
brachte diesen neben Ihrem phantasievollen Gesang auch klasse rüber...
:o)
Einer
der (für mich unerwarteten) Höhepunkte des Konzertes war
für mich Leandra's Song "Angel Deamon" aus Ihrer
absolut hörenswerten aktuellen 6-Track-Solo-CD, den ich ohnehin
sehr gerne mag. Hierzu nahmen die beiden Frauen einen kleinen Rollentausch
vor, Rya verschwand hinter den Keyboards, Leandra schnappte sich
das Mikro und kam so gut und professionell rüber, als ob sie
schon immer als Sängerin im Mittelpunkt stehen würde.
Absoluten Respekt aber auch an Rya, die die wirklich hammerhaften
virtousen Keyboardpassagen des Songs perfekt spielte - ich wusste
gar nicht, dass Sie das auch so klasse drauf hat.
Alles in allem war es ein schönes Konzert,
was Lust auf mehr RYA live macht - auch wenn die Rahmenbedingungen
doch ein wenig unglücklich waren. Die Reaktionen des Publikums
waren schon weitgehend positiv und freundlich, aber zwischen 2 Mittelalter
Acts wirkten die RYAner mit Ihrer phantasievollen, ganz eigenen
Musik ausserhalb der üblichen Schubladen doch ein wenig deplatziert.
Manch einer im Publikum musste leider schon während des Auftritts
von Rya anfangen, nach Corvus Corax zu verlangen oder lautstark
irgendwelche eigenen Songs zu gröhlen - ich werde sowas wohl
nie verstehen... *seufz*
Nach
einer Umbaupause gab's dann auch die volle Corvus Corax Dröhnung
- ausgefallene, wirklich coole ausgefallene mittelalterliche Gewandungen,
sehr gute Lightshow und fetzige Musik mit Dudelsäcken und diversen
anderen Blasinstumenten, dazu mächtige Trommeln und Gongs.
Klar, die fast rockig zu bezeichnenden Lieder mit mittelalterlichen
Wurzeln mit all dem Druck und der Power von der Bühne eignen
sich perfekt, um die Beine zappeln zu lassen. Corvus Corax kamen
live schon recht mächtig und beeindruckend rüber, aber
leider ist das für ein komplettes Konzert nicht unbedingt so
meine Musik... ;o) - vielleicht freut sich ja aber trotzdem jemand
über ein paar Bilder von der coolen Truppe.
Nach so etwa 7, 8 Stücken machten wir uns
dann langsam wieder auf den Weg ins Hotel, was doch schon eine ganze
Ecke entfernt war. Auch dort konnten wir nach dem Öffnen der
Fenster dann noch eine ganze Weile Corvus Corax über Schwerin
schallen hören... ;o)
Blah und Pics by Wolfgang ;o)
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