
Nach einer kurzen Nacht mit wenig Schlaf, schmerzenden Gräten und einem Frühstück (ohne Kaffee... arrrghh!) im bereits wieder viel zu warmen Zelt machten wir uns so gegen 11.00 Uhr auf den Weg Richtung Hangar.
Da drüben standen sie ja auch schon, Anke und Maaf, direkt vor der Halle - also nichts wie hin und die beiden erst mal freudig begrüßt. Ein wenig Palaver und dann erst mal schnell den schweren Karton mit den verbliebenen djanga.de Flyern und eine Tüte mit ein paar exklusiven schicken djanga.de T-Shirts für die Band in Maafs altem fahrbaren Briefkasten abgestellt. Kurz darauf entdeckten und begrüßten wir auch Deutung und Lars, später auch Jan - alle waren zumeist schon fleissig am herumwuseln und diverse Instrumente, Kisten etc. schleppen.
Ach, da war ja auch Ritchie, der Mann für den guten Sound am Mischpult, den wir schon von der
Releasetour kannten. Informiert von Anke, als wir in Ingelheim eine Fan mit seinem schönen Mila Mar
Drachen-Tattoo auf der Schulter fotografiert hatten, wussten wir, dass auf Ritchie's Rücken auch
ein solches Exemplar zu finden sein soll. Nach einem kurzen Hallo war Ritchie dann wohl der erste
Mann, den ich jemals gebeten hatte, sich für mich nackisch zu machen... *lach*... das Ergebnis
seht Ihr
hier. Wir halten Euch auf dem
Laufenden, wie sich der Drache weiterentwickelt... :o)
Um nicht allzu sehr im Weg rumzustehen, lauschten wir den restlichen Töne von Hekate im Hangar.
Danach hörten wir drüben auf der Hauptbühne noch 2 Songs von Evereve und darauf noch einige Songs
von Breath of Life (klasse Überraschung für uns) wieder im Hangar - ein paar Worte und Bilder dazu
findet ihr noch im folgenden Gesamtbericht zum Mera Luna.
Nach dem letzten Song von Breath of Life wurde es langsam ernst - jeder hatte reichlich zu tun, um
in der kurzen Umbaupause alles Notwendige an Ort und Stelle zu bringen und kurz, soweit möglich,
noch kurz zu checken.

Anke wirkte sehr konzentriert, aber es war ihr doch eine ziemliche Anspannung anzusehen -
mehr als sonst. Durchaus verständlich, denn im Gegensatz zu vielleicht 300 Besuchern bei einem
"normalen" Mila Mar Konzert erwartete die Band nun der riesige Hangar, der mittlerweile sehr gut
gefüllt war. Keine Ahnung, wie viele Leute da wohl hineinpassen. Unserer Schätzung nach waren es
locker 2000, vielleicht auch mehr als 3000 Menschen, die da zu dieser nicht gerade guten
Konzertzeit (viele waren wie wir sicher noch nicht allzu lange aus ihren Zelten gekrochen...)
gespannt auf Mila Mar warteten.
Der Beginn verzögerte sich und es herrschte eine knisternde, erwartungsvoll gespannte Stimmung.
Kurze Soundfetzen, Korrekturen hier und da, kleine Gesangsphrasen von Anke wurden beklatscht.
Beim Erkämpfen eines Platzes im Pressegraben (es war großes Interesse an Mila Mar und schon
reichlich voll dort) wurden wir wegen unserer djanga.de T-Shirts angesprochen - ein kurzes
Gespräch mit Sabine und Klaus, die hier auch schon Mitglieder im Forum sind und ein paar sehr
nette, aufbauende Worte zu djanga.de - danke, sowas tut gut... :o)

Aber dann ging es los, die ersten vertrauten Töne von "In the name of..." von der "Picnic on the
moon" erklangen... Der Sound auf der Bühne war anfangs noch nicht ganz abgestimmt und das
In-Ear-Monitoring System wollte wohl auch nicht so recht, aber dies haben wir dann erst später
erfahren. Auf der Bühne war zu Beginn des Sets wohl daher eine ziemliche Unruhe zu verzeichnen.
Mal verschob Deutung eine Monitor-Box, es gab viele Handzeichen untereinander und Richtung
Mischpult, aber trotz der kleinen Startschwierigkeiten kam "In the name of..." als Opener gut und
gerade gegen Ende sehr kraftvoll herüber und wurde mit viel Applaus bedacht.
Es folgte "Like a cannibal" von der CD "Elfensex" - gerade auch live wegen der
abwechslungsreichen Parts und der Spannungsbögen immer wieder ein ganz besonderer Genuss. Die
Anspannung auf und vor der Bühne legte sich und man spürte, wie das Publikum immer mehr von der
Musik von Mila Mar eingefangen wurde.

Spätestens nach einigen wenigen Takten vom ruhigen, traurig-melancholischen "Follow me"
(auch von der "Elfensex") war der Hangar nun vollends erobert. Gerade an der Stelle, an der Anke
Ihre Stimme ganz langsam aus höchsten Höhen in diese warmen, unglaublichen Tiefen absinken ließ
(spontaner Applaus vieler Zuhörer), war die "Magie" von Mila Mar Live voll da und bestimmt nicht
nur für uns zu spüren. Die Wechsel in Anke's Gesang, mit unendlich traurigen und bewegenden
Momenten, dann in klassischen Höhen, wechselnd in den kindlichen Sprechgesang, dann wieder fast
flehend, hilfesuchend, dann wieder ganz ruhig mit tiefer warmer Stimme... und das alles in den
vielleicht 6 Minuten ließ wohl kaum jemanden unberührt.
Während der Applaus noch anhielt, hatte Deutung bereits den Bass umgeschnallt und es war klar,
dass nun "Beside" (nur auf der Maxi "Sense of being" zu finden) kommen musste. Der sich langsam
steigernde Groove und der fette Bass zeigte seine Wirkung und brachte zunehmend Bewegung in so
manche noch vor wenigen Minuten müden Knochen. Ich glaube, es war hier bei "Beside", dass Anke
immer wieder hinter ihrem Rücken Zeichen gab, das Lied langsam ausklingen zu lassen, aber
anscheinend waren die Jungs (besonders Lars an den Drums) so am Grooven, dass dies noch eine
Weilchen unbemerkt blieb und der Song somit auch irgendwie ein wenig anders endete als sonst... ;o)
- die wenigsten werden dies bemerkt haben, denn Beside war richtig schön treibend und mit viel
Spielfreude herübergekommen.

Mit "Arabesque" (wieder von der "Picnic on the moon") kam dann gleich danach das volle Brett.
Voller Power und Elan kam Arabesque mit den orientalisch anmutenden Phrasen, komplett in Anke's
Phantasiesprache, und mit diesem fetten Riff. Deutung's Headbangen und Abfetzen mit hardrockmässig
umgeschnalltem Cello als Hard und Heavy Gitarrenersatz allein ist schon immer den Besuch eines Mila
Mar Konzerts wert :o)
Hier fiel uns besonders auf, dass Anke mittlerweile voll in Ihrem Element war - es gab noch mehr
Bewegung als sonst, sie tanzte, hielt inne, lächelte, spielte mit vielen Gesten und zog mit ihrer
ganzen Ausstrahlung das Publikum mehr und mehr in Ihren Bann. Als Abschluß folgte "Mila" von der
ersten offiziellen CD "Nova". Schon bei den ersten Tönen lautstark beklatscht, forderten Viele nach
Ende sofort, laut und unmissverständlich nach mehr. Die vielen "Zugabe"-Rufe durften leider aufgrund
des fest vorgegebenen Zeitrahmens nicht erhört werden... aber man konnte spüren, dass alle Mila
Mar's gerne noch ordentlich einen zugelegt hätten... :o)
Kurze Zusammenfassung: Der Gig war einfach nur GEIL - sorry, aber das muss einfach mal so deutlich
gesagt werden ;o)
Anke meinte später erleichtert und strahlend und vielleicht auch ein klein wenig stolz auf den
Super-Auftritt, dass sie genau das nun mal gebraucht hätte... und wir können das sehr sehr gut
nachvollziehen. Eine sehr schlechte Tageszeit für ein Konzert, gerade mal eine gute halbe Stunde
Spielzeit (das normale Programm ist rund 2 Stunden!) und in unseren Augen viel zu wenig Werbung
seitens des Veranstalters. Eigentlich ist es ein Witz, aber in der offiziellen Pressemitteilung
auf den Seiten vom Mera Luna bzw. Scorpioconcerts, in denen viele der Bands vom Mera Luna
vorgestellt wurden, war Mila Mar nicht einmal erwähnt.

Wie auch immer, die Reaktionen des Publikums
zeigten deutlich, dass es an der Zeit ist, Mila Mar vom ewigen Geheimtipp nun auch endlich mal
einem größeren Kreis näher zu bringen.
Wir sind überzeugt davon, dass Mila Mar durch diesen VIEL ZU KURZEN Auftritt wieder viele neue Anhänger gewinnen konnte und wünschen uns und besonders natürlich der Band, dass die Herbsttournee überall nur in rappelzappelrandvollen Locations stattfinden wird.
So, nun aber endlich zu den
Konzertbildern, viel Spaß beim Ansehen :o)